Geschichte

Die Ev.-Luth. Apostelkirche Leipzig - Großzschocher - Windorf
"Markgraf Dietrich von Wettin (1195-1221) von Meißen und Osterland, Bedrücker der Bauern, fürchtete sich vor dem Zorn des obersten Richters und hatte sich mit geistlichen und weisen Leuten beraten, wie ihm samt seiner Hausfrau Jutte und allen seinen Lieben die Sünden abgenommen werden und hat als Sündenerlass 1212 Gott und dem Heiligen Thomas ein Gotteshaus zu Lipsk begründet."
Schon 1213 verschrieb Dietrich dem Thomaskloster das Pfaffendorf, die Kirche St. Nikolai, die Peterskapelle mit Baalsdorf, Probstheida, Olschwitz und Geroldisdorf. Nutznießer war der Bischof Johannes von Merseburg, welchem dadurch die Einkünfte der Kirchen und Dörfer, die Gerichtsbarkeit, die Auswahl der Priester und der Einfluss auf die Schulen zufiel.
Die Leipziger Bürgerschaft widersetzte sich dem Bau des Klosters. 1217 gelang es dem Markgrafen mit Hilfe kaiserlicher Truppen die Herrschaft der Chorherren gegenüber der Leipziger Bürgerschaft durchzusetzen (nach Friedrich Ostarhild: St. Nikolai zu Leipzig 1964).
In diesem Jahr, 18. August 1217, erfolgte eine weitere Schenkung des Markgrafen an das Thomaskloster: Großzschocher und Gautzsch (Markkleeberg-West).
Probst Wernher nahm 1217 die Schenkung in einem Weiheakt entgegen.
Aus dieser ältesten Beurkundung geht hervor, dass hier 1217 bereits eine romanische Chorturmkirche stand. Die nächste bekannte Datierung fällt in das Jahr 1450 als die zunächst noch romanische Apsis durch ein einjochiges mit drei Seiten des Sechsecks geschlossenes Chorhaupt erweitert wird. 1516 erhielten Chor und Chorhaupt, durch den romanischen Bogen getrennt, je ein Netzgewölbe. (siehe Grundriss)
Um diese Zeit ist Großzschocher das größte und reichste Kirchspiel in Leipzigs Umgebung.

Kunststile in der Apostelkirche

800-1250 Romanik
1600-1770 Barock (Absolutismus)
1200-1500 Gotik
1840-1920 Stil Imitationen
1520-1570 Spätrenaissance
ab 1890 (Neo-Barock u.a.), (Manierismus) Jugendstil
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